Handzeichen

Dies ist eine Liste von Handzeichen, die vor allem zur Kommunikation in größeren Gruppen (z.B. bei einer Blockade) verwendet werden.

Viele von diesen Handzeichen sind zumindest europaweit bekannt und kommen auch in anderen Ländern zum Einsatz. Andere Zeichen sind nicht eindeutig definiert und werden schon einmal unterschiedlich interpretiert. Auch der praktische Nutzen kann bei manchen Handzeichen in Frage gestellt werden
Trotzdem wollen wir euch hier einen kleinen Überblick darüber geben welche Handzeichen es gibt.

  • „Stille“: Alle Fingerspitzen berühren sich: Die erste Person die Stille möchte macht dieses Zeichen, jede die es sieht greift es auf, bis alle still sind. Bitte alle ruhig sein!
  • „Meldung“: Mit einer Hand melden: Ich möchte auf die Redeliste. Ich will was sagen.
  • „Direct Point“: Mit beiden Zeigefingern melden: Ich möchte direkt zu dem aktuellen Redebeitrag was sagen / Ich kann die Frage direkt beantworten. Nicht mehr als zwei Sätze! – Ich kann das schnell klären …
  • „Twinkeln“: Mit beiden Händen wedeln: Zustimmung. Sehe ich ganz genauso!
  • „Technical Point“: Mit Händen ein „T“ bilden: Technische Bemerkung, die nichts mit dem Inhalt der Diskussion zu tun hat, aber sofort drankommen soll. Das Dach stürzt ein! / Essen ist fertig! In einer weiteren Bedeutung wird das „T“ auch als Zeichen für „Ich brauche eine Pause“ gebraucht.
  • „Disagree“: Fingerflächen beider Hände voreinandergelegt mit ausgestreckten Armen oder Arme gekreuzt vor sich halten: Ablehnung. Das sehe ich nicht so.
  • „Lauter“: Mit beiden Händen mit Handflächen nach oben: RednerIn redet zu leise, ich verstehe nichts. Bitte lauter reden!
  • „Langsamer“ oder „leiser“: Mit beiden Händen mit Handflächen nach unten: RednerIn redet zu schnell, ich komme nicht mit. – Bitte langsamer reden! oder RednerIn redet zu laut (z.B. die Polizei, die in der Nähe steht könnte mithören)!
  • „Veto“: Erhobene Faust: Ganz starke Ablehnung. Damit kann ich absolut nicht leben.
  • „Wiederholung“: Hände umeinander kreisen lassen: Die RednerIn wiederholt sich. Komm zum Punkt!
  • „Hä?“: Die Finger einer Hand vor dem eigenen Gesicht bewegen: Ich verstehe nicht was du meinst. Bitte Erklärung!
  • „Language“: „L“ aus Zeigefinger und Daumen: Ich verstehe etwas sprachlich nicht. Bitte Übersetzung! Oder, v.a. bei Übersetzung in Übersetzungsecken: ÜbersetzerInnen zeigen mit „L“, dass sie noch nicht fertig übersetzt haben und noch Zeit brauchen, bevor weitergesprochen wird.
  • „Proposal“: „P“ mit Zeigefinger der einen, Daumen und Zeigefinger der anderen Hand: Ich habe einen (Moderations-)Vorschlag für das weitere Vorgehen

Unter http://diskussionshandzeichen.wordpress.com/
finden sich ausführliche Beschreibungen und Zeichnungen der Handzeichen.

Aktionsplanung

Planung einer Aktion

Manchmal sind die Aktionen eine einmalige Sache, vielleicht auch ein Beitrag in einer anderen Kampagne oder als Event das für sich selbst spricht.
Ein anderes Mal ist eure Aktion ein Teil einer umfassenderen Kampagnenstrategie, bei der jeder Aktion einen wichtigen Schritt in Richtung des gesamten Kampagnenziels beiträgt.
Die folgende Checkliste könnt ihr im Auge behalten, während der Planung eurer Aktion:

Vor der Aktion

  • Was ist die Analyse der Situation?
  • Welche Struktur wird die Gruppe nutzen?
  • Wer trifft die Entscheidungen und wie?
  • Was ist das strategische Ziel (dh, wen werden wir versuchen zu beeinflussen, und was wollen wir, dass sie tun)?
  • Was ist das politische Ziel (welche Aktion machen wir)?
  • Wie bringt diese Aktion unsere Ziele vor, während und nach der Veranstaltung rüber?
  • Wie definiert die Gruppe ihr Einstellung zur Gewaltfreiheit (gibt es Gewaltfreiheit Leitlinien oder grundsätzliche Prinzipien)?
  • Was wird das Szenario sein? (einschließlich Ort und Zeit)
  • Wer übernimmt die Gesamtkoordination der Aktion?
  • Wann und wie kann man erwarten, dass die Aktion zu Ende ist?
  • Will deine Gruppe versuchen, mit anderen Gruppen oder Zusammenhängen und Netzwerken zusammenarbeiten? Wenn ja, wer will die Kontakte aufnehmen und halten?
  • Wollt ihr einen Flyer haben und mit diesem öffentlich erklären, was ihr tut? Wenn ja, wer bereitet ihn vor?
  • Welche Öffentlichkeitsarbeit werdet ihr tun? Werdet ihr versuchen, andere Menschen vom Mitmachen zu überzeugen? Wenn ja, wer tut es?
  • Welche Art von Medienarbeit soll es geben? Werdet ihr eine Pressemitteilung vor Aktion herausgeben? Wird es Presse-SprecherInnen während der Aktion geben, die Ansprechpersonen für die Presse sind? Wird es eine Pressemappe geben mit wichtigen Punkten zur Aktion? Wird eventuell sogar ein Medien-Komitee gebraucht?

Die Vorbereitung der Aktivist*innen

  • Welche Möglichkeiten zur Vorbereitung haben die AktivistInnen? Sind Orientierungsseminare möglich?
  • Gibt es bereits Bezugsgruppen? Gewaltfreie Aktionstrainings? Rechtliche Fragen geklärt?
  • Sind die AktivistInnen in der Lage, Entscheidungen zu treffen über den Aktionsablauf? Wie geht das? Ist der Gruppenprozess allen klar?
  • Ist es klar, dass es noch vieler AktivistInnen „hinter den Kulissen“ neben den AktivistInnen in der „direkten Aktion“ braucht, damit eine wirksame Aktion entsteht?

Logistische Planung

  • Ist die Logistik im Hinblick auf die Uhrzeit und den Ort gut geplant?
  • Wurden alle Materialien vorbereitet, und ist ihre Verteilung geplant?

Während der Aktion

    • Gibt es ein Kommunikations-System zwischen den verschiedenen Rollen; Rollen wie Verbindungsperson zur Polizei, rechtliche BeobachteIn-, PressesprecherIn, Ärzte-Team, Legal-Team (EA), Unterstützung von anderen Menschen?
    • Wer dokumentiert die Aktion in Bildmaterial und Videofilm?

Ist der Entscheidungsprozess klar?

Nach der Aktion

  • Wenn Menschen verhaftet wurden, gibt es rechtliche Unterstützung und auch Unterstützung im Gefängnis?
  • Gibt es eine nachbereitende Medienarbeit, welche über die Aktion Information verbreitet – Mainstream-Medien und alternative Medien?
  • Wie bewertet die Gruppe ihre Aktion (Gruppenauswertung)?
  • Plant die Gruppe ihre Aktion zu dokumentieren (schaffen einer Fallstudie als Vorbild für andere Aktionen)?
  • Was sind Ihre nächsten Schritte? Wird diese Aktion dazu führen, dass sich eine Kampagne entwickelt? Wenn die Aktion Teil einer Kampagne war, wie hat sich die Situation geändert?

Packliste

Hier haben wir eine kleine Check-Liste zusammengestellt was ihr beachten und was ihr mitnehmen solltet und was ihr lieber zu Hause lasst.

Allgemein

  • Geh nicht allein, sondern mit FreundInnen, am besten in einer festen Bezugsgruppe.
  • Informier dich vorher über Inhalt und vor allem den Charakter der Demonstration, um einschätzen zu können, was passieren kann.
  • Sei ausgeschlafen und körperlich fit, mäßige dich beim Feiern am Abend vorher und frühstücke gut.
  • Wähle deine Klamotten nach praktischen, nicht nach modischen Erwägungen. Lange Klamotten schützen deine Haut vor Tränengas.
  • Trage keine Cremes oder Schminke auf, da sich das CN/CS vom Tränengas in den Fetten anreichert.
  • Überlege dir statt deiner Kontaktlinsen lieber eine (am besten bruchfeste) Brille zu tragen. Bei Tränengaseinsatz sind Kontaktlinsen ziemlich unpraktisch und nach Kontakt mit diesem meist nicht mehr zu verwenden.
  • Verzichte auf Schmuck, vor allem auf große Ohrringe und lange Ketten, du kannst damit andere und besonders dich verletzen.

Was du mitnehmen solltest

  • Personalausweis, ggf. Pass und Aufenthaltsberechtigung
  • Stift und Papier, um Gedächtnisprotokolle oder die Namen von Festgenommenen zu notieren.
  • Genügend Wasser, zum Trinken und Augen ausspülen (bei Tränengas- oder Pfefferspray-Einsatz).
  • Medikamente, die du regelmäßig brauchst, mindestens im Umfang für die nächsten 24 Stunden (für den Fall, dass du in Gewahrsam genommen wirst).
  • Telefonkarte und Kleingeld, um die dir zustehenden Anrufe bei einer Festnahme zu machen.
  • Müsli-Riegel oder andere Snacks, um einen kurzfristigen Energiebedarf zu decken (gutes Frühstück am Morgen kann aicht schaden).
  • Monatsbinden, wenn benötigt

Was du NICHT mitnehmen solltest

  • Jegliche Dinge, die persönliche Dinge über dich oder andere Menschen preisgeben (z.B. Adressbücher, Kalender usw.).
  • Alkohol und andere Drogen.
  • Alle Waffen und „gefährliche Gegenstände“, wie Messer, Pfefferspray usw.